Dienstag, 13. Mai 2025

"Zuhause unter deinem Himmel" von Jessica Koch - Rezension

 Klappentext
"Maya hat ihr ganzes Leben lang versucht, perfekt zu sein - die perfekte Tochter, die perfekte Gastgeberin in der Pension ihrer Eltern in den Tiroler Bergen, die perfekte Freundin. Doch unter der Oberfläche brodelt es: Sie sehnt sich nach Freiheit und einem Leben, das ihr gehört. Als sie den attraktiven Nick trifft, ist sie verunsichert, aber auch fasziniert von seiner freien Art zu leben. Es prallen zwei Welten aufeinander, die gegensätzlicher nicht sein könnten, und doch wagt Maya mit Nick den Sprung ins Ungewisse: Sie stellt sich ihrer Vergangenheit und einer lebensverändernden Entscheidung, die sie seitdem jeden Tag bereut hat. Zusammen begeben sie sich auf die Suche nach dem, wonach ihr Herz sich so sehr sehnt. Aber wird sie die Antworten finden, die sie dringend braucht, und den Mut, mit Nick ein neues Leben zu beginnen?"

Das ist der Klappentext zu Jessica Kochs neuestem Buch, welches am 22.04.2025 erstmals erschien.


Sonstige Informationen
Einband: Taschenbuch
Seitenzahl: 319
ISBN: 978-2-496-71457-9
Originaltitel: Zuhause unter deinem Himmel

Meinung
Das Buch war für mich wie ein kurzer Urlaub in die Berge. Bei einem Tiroler setting auch nicht ganz so schwer vorstellbar. 
In das Buch richtig reinzukommen hat ein paar Seiten gedauert, vor allem auch deshalb, weil Maya's Eltern so unfassbar komische und nicht nachvollziehbare Menschen sind. Ich habe mir mehr als einmal gewünscht in das Buch klettern zu können, um zum einen Maya's Eltern eine Standpauke zu halten und zum anderen um Maya und gerade die jüngere Version von ihr einfach mal in den Arm zu nehmen. 
Der Schreibstil der Autorin war aber angenehm und flüssig zu lesen, was auch dazu beigetragen hat, dass ich dann doch noch gut in die Geschichte gerutscht bin. 

Maya wird zu Beginn des Buches 20 und verhält sich auf Grund dessen an einigen Stellen auch noch ein bisschen naiver, was ich grundsätzlich okay finde, bei ein paar wenigen Passagen aber auch als etwas störend empfunden habe, weil es dadurch ein bisschen weniger authentisch geworden ist.

Nick allerdings habe ich von Anfang an direkt in mein Herz schließen können. Er hat eine ganz wunderbar offene und direkte Art ohne dabei unhöflich oder grob zu sein. Nick ist noch ein "wahrer Gentleman", wenn wir Verhalten wie einer Frau die Tür zu öffnen und ähnliches als Gentleman-like bezeichnen wollen.

Ich habe die Geschichte der beiden sehr gern verfolgt und mit ihnen mitgefiebert, allerdings ging mir die Liebesgeschichte ein bisschen zu schnell, was ein leichtes Gefühl von Überstürzung und in dem Zuge auch von Unglaubwürdigkeit hinterlassen hat. Aber ich mochte, wie gut sie sich ergänzt haben und dass sie beide die jeweiligen Schwächen der anderen Person gut ausgleichen und abfangen konnten. 

Ebenfalls direkt ins Herz geschlossen habe ich Vale, einen Freund von Nick und ach er ist einfach die perfekte Mischung aus ein bisschen ruppig und ganz großer Teddybär. Zumindest habe ich ihn mir so vorgestellt.

Was ich ein bisschen vermisst habe und in einer zweiten Auflage sehr begrüßen würde wäre eine Triggerwarnung für ein paar Themen gewesen, einfach damit man weiß, worauf man sich einlässt. 

Insgesamt bekommt das Buch 4 von 5 möglichen Sternen auf Grund der paar Punkte, die mich gestört haben. Es ist ein gutes Buch für Zwischendurch und bis auf ein paar Ausnahmen ein leichtes Buch.

Bis zum nächsten Mal,
Eure Sophia <3

Freitag, 2. Mai 2025

"Der Club der hysterischen Frauen" von Sarah Ramey - Rezension

 Klappentext
"Als Sarah Ramey an einem schönen Sommertag in den See springt, ahnt sie nicht, dass dies der Anfang vom Ende ist. Eine scheinbar harmlose Harnwegsinfektion, eine verpfuschte Operation und fast zwanzig Jahre mit chronischen Schmerzen später sucht sie noch immer nach einer Diagnose. Von Ärzten hört sie immer wieder nur: "Haben Sie es schon mit Antidepressiva probiert?" Doch sie ist nicht allein. Es scheint geradezu einen geheimen Club von Frauen mit mysteriösen Krankheiten zu geben. Krankheiten, die von der männlich dominierten Medizin als Hysterie abgestempelt und nicht angemessen behandelt werden: Fibromyalgie, Chronisches Fatigue-Syndrom, Lupus oder MS."

Das ist der Klappentext zum Buch "Der Club der hysterischen Frauen", welches im Januar 2025 erschienen ist.

Sonstige Informationen
Einband: Taschenbuch
Seitenzahl: 592
ISBN: 978-3-442-77023-6
Originaltitel: The Lady's Handbook For Her Mysterious Illness

Meinung
Wow, einfach wow.
Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen, auch wusste ich nicht so recht was mich erwarten wird, aber da ich mir vorgenommen habe, dieses Jahr mehr non-fiction Bücher zu lesen, kam das Buch wie gelegen.
Aber wir haben hier nicht nur non-fiction, sondern auch ein quasi autobiografisches Buch, würde ich sagen. 
Das Buch war teilweise erschreckend. Zu lesen, durch was für Horrorszenarien die Autorin gehen musste, und wahrscheinlich auch einige andere Frauen, war nicht einfach für mich. Ich möchte das an dieser Stelle auch gar nicht weiter ausführen.
Hauptsächlich fand ich das Buch aber auch faszinierend. Es gibt so viele Krankheiten, die in irgendeiner Art und Weise zusammenspielen, was aber die Spezialist:innen nicht erkennen, weil sie sich immer nur auf ihr jeweiliges Fachgebiet allein konzentrieren, als mal ein bisschen über den Tellerrand hinaus zu schauen. Nicht selten bin ich auf Grund dessen so wütend geworden, dass ich das Buch am liebsten gegen die Wand gepfeffert hätte und manchmal hat es mich so sehr mitgenommen, dass ich einfach gern zu der Autorin gereist wäre, um sie in den Arm zu nehmen.
Ich habe durch das Buch so viel Neues gelernt. Wie verschiedene Krankheiten zusammenspielen können, dass man nicht einfach nur Antidepressiva braucht um den Tag zu retten und dass die Medizin ganz dringend eine Generalüberholung braucht. Wann fängt die Forschung und die Medizin an, endlich mal Studien mit Frauen zu machen? Wann verstehen sie endlich, dass der Körper einer Frau anders ist, als der eines Mannes und dass er dementsprechend auch anders funktioniert?

Das Buch hat mich auf jeden Fall sehr bewegt und auch belehren können. Daher gibt es von mir 4,5 von 5 möglichen Sternen und eine Leseempfehlung für alle. Gerade für diejenigen unter uns, die mit chronischen Krankheiten kämpfen und nicht wissen, wo sie herkommen oder Symptome haben, die nicht zusammenzupassen scheinen.

Bis dahin,
Eure Sophia <3