Klappentext
"Als Sarah Ramey an einem schönen Sommertag in den See springt, ahnt sie nicht, dass dies der Anfang vom Ende ist. Eine scheinbar harmlose Harnwegsinfektion, eine verpfuschte Operation und fast zwanzig Jahre mit chronischen Schmerzen später sucht sie noch immer nach einer Diagnose. Von Ärzten hört sie immer wieder nur: "Haben Sie es schon mit Antidepressiva probiert?" Doch sie ist nicht allein. Es scheint geradezu einen geheimen Club von Frauen mit mysteriösen Krankheiten zu geben. Krankheiten, die von der männlich dominierten Medizin als Hysterie abgestempelt und nicht angemessen behandelt werden: Fibromyalgie, Chronisches Fatigue-Syndrom, Lupus oder MS."
Das ist der Klappentext zum Buch "Der Club der hysterischen Frauen", welches im Januar 2025 erschienen ist.
Sonstige Informationen
Einband: Taschenbuch
Seitenzahl: 592
ISBN: 978-3-442-77023-6
Originaltitel: The Lady's Handbook For Her Mysterious Illness
Meinung
Wow, einfach wow.
Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen, auch wusste ich nicht so recht was mich erwarten wird, aber da ich mir vorgenommen habe, dieses Jahr mehr non-fiction Bücher zu lesen, kam das Buch wie gelegen.
Aber wir haben hier nicht nur non-fiction, sondern auch ein quasi autobiografisches Buch, würde ich sagen.
Das Buch war teilweise erschreckend. Zu lesen, durch was für Horrorszenarien die Autorin gehen musste, und wahrscheinlich auch einige andere Frauen, war nicht einfach für mich. Ich möchte das an dieser Stelle auch gar nicht weiter ausführen.
Hauptsächlich fand ich das Buch aber auch faszinierend. Es gibt so viele Krankheiten, die in irgendeiner Art und Weise zusammenspielen, was aber die Spezialist:innen nicht erkennen, weil sie sich immer nur auf ihr jeweiliges Fachgebiet allein konzentrieren, als mal ein bisschen über den Tellerrand hinaus zu schauen. Nicht selten bin ich auf Grund dessen so wütend geworden, dass ich das Buch am liebsten gegen die Wand gepfeffert hätte und manchmal hat es mich so sehr mitgenommen, dass ich einfach gern zu der Autorin gereist wäre, um sie in den Arm zu nehmen.
Ich habe durch das Buch so viel Neues gelernt. Wie verschiedene Krankheiten zusammenspielen können, dass man nicht einfach nur Antidepressiva braucht um den Tag zu retten und dass die Medizin ganz dringend eine Generalüberholung braucht. Wann fängt die Forschung und die Medizin an, endlich mal Studien mit Frauen zu machen? Wann verstehen sie endlich, dass der Körper einer Frau anders ist, als der eines Mannes und dass er dementsprechend auch anders funktioniert?
Das Buch hat mich auf jeden Fall sehr bewegt und auch belehren können. Daher gibt es von mir 4,5 von 5 möglichen Sternen und eine Leseempfehlung für alle. Gerade für diejenigen unter uns, die mit chronischen Krankheiten kämpfen und nicht wissen, wo sie herkommen oder Symptome haben, die nicht zusammenzupassen scheinen.
Bis dahin,
Eure Sophia <3